Berufsbild: Was ist I&K?
Was ist „Informations- und Kommunikationstechnik“ denn eigentlich?
Dieser Fachbereich befasst sich mit der Erforschung, Entwicklung, Planung, Fertigung und dem Betrieb von technischen Lösungen zur Informationsverarbeitung und -übertragung. Vereinfacht gesagt: ein I&K-Studierender lernt alles über I&K-Systeme. Zu diesen System gehören Smartphones, VR-Brillen, Computer, TV-Geräte, Spielekonsolen, ….
Beispiel gefällig?
Unsere Wissenschaftler untersuchen zum Beispiel, wie man Computern das Hören beibringen kann, damit der Computer selbstständig zwischen verschiedenen Musikstücken unterscheiden kann. Wie das geht? Erfährt man hier, in unserem Beitrag zur Reihe „2 Minuten Wissen“ (Link führt zum youtube-Channel der FAU).
Die Einsatzgebiete sind äußerst vielfältig. Mit dem Abschluss des Studiums ist man keineswegs auf eine bestimmte Tätigkeit festgelegt. Die meisten Ingenieure finden Arbeitsplätze bei Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen (Netzbetreiber, Mobilkommunikation, Internetprovider), Hersteller von Geräten der Telekommunikation (feste und mobile Endgeräte, Netzausrüster wie Vermittlungsstellen und Funkstationen, Computerhersteller) und Softwareentwicklungsfirmen.
Die Stimmung in der Hightech-Branche in Deutschland ist so gut wie seit Jahren nicht mehr. Insbesondere die Anbieter von Software, IT-Dienstleistungen und digitaler Unterhaltungselektronik treiben den IuK-Markt an.
Wieso braucht man für diese Vorgänge I&K-Spezialisten?
Ganz einfach: Das moderne Kommunikationssystem ist heute ein Verbund von Rechnern und Rechnernetzen mit lokalen Einheiten zur Mensch-Maschine-Kommunikation. Selbst ein kleines Smartphone ist ein Gerät mit mehreren Prozessoren, die miteinander kommunizieren müssen. Dieser Vorgang ist sehr komplex und nur mit modernen Methoden des Software-Engineering zu bewältigen.
Ein gutes Beispiel sind etwa die Weiterentwicklungen in der Medizin- oder Automobiltechnik!
Welche Chancen haben Frauen in dem Berufsfeld Informations- und Kommunikationstechnik?
Informations- und Kommunikationstechnik ist ein herausragendes Zukunftsfeld der Ingenieurwissenschaften, in dem Frauen sehr gute Berufsaussichten haben. Insbesondere die ausgeprägten analytischen und kommunikativen Fähigkeiten der weiblichen Absolventen werden von vielen Arbeitgebern explizit gesucht.
Das Arbeitsumfeld in der Informations- und Kommunikationstechnik entspricht zudem nicht dem des klassischen Industrie- oder Anlagenbetriebs einiger anderer Ingenieurwissenschaften (engl. blue-collar work), sondern ist vielmehr durch teamorientierte Arbeit in einer Büroumgebung (engl. white-collar work) gekennzeichnet.
Das Studium der Informations- und Kommunikationstechnik
- Warum soll ich Informations- und Kommunikationstechnik studieren?
Informations- und Kommunikationstechnik ist eine gesellschaftlich wichtige Basistechnologie, da sie den Menschen bei der Verwirklichung seinen Grundbedürfnissen nach Vernetzung und Wissenserwerb unterstützt. Das Fach liegt an der Schnittstelle zwischen Elektrotechnik und Informatik und ist damit äußerst vielfältig und interessant. Die Berufsperspektiven sind außerordentlich vielversprechend. - Den Studiengang Informations- und Kommunikationstechnik gibt es an mehreren deutschen Universitäten. Warum soll ich das Fach gerade in Erlangen studieren?
In Erlangen wird der Studiengang von der Technischen Fakultät angeboten und gemeinsam zu gleichen Teilen von den Departments für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und der Informatik gestaltet. Damit ergibt sich die einzigartige Möglichkeit, die jeweils besten und interessantesten Teile dieser beiden Disziplinen in einem Studiengang zu kombinieren. - Wie sind die Arbeitsplatzaussichten in der Region Erlangen mit einem Abschluss in Informations- und Kommunikationstechnik?
In der Region Erlangen gibt es mehrere große Konzerne und eine Vielzahl von mittelständischen Unternehmen sowie Start-Up-Firmen, die I&K-Ingenieure beschäftigen. Auch das mit der MP3-Entwicklung bekannt gewordene Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen befindet sich in Erlangen, welches regelmäßig junge Ingenieure der Informations- und Kommunikationstechnik einstellt.
Die Wichtigkeit der Informations- und Kommunikationstechnik in der Region Erlangen/Nürnberg zeigt die Nürnberger Initiative für die Kommunikationswirtschaft (NIK), welche über 90 führende Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Institutionen zu ihren Mitgliedern zählt. - Ich möchte auch wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen lernen. Geht das in einem Studiengang wie Informations- und Kommunikationstechnik?
Die Bachelor- und Master-Studiengänge Informations- und Kommunikationstechnik beinhalten Wahlmodule, die auch im nicht technischen Bereich belegt werden können. Damit besteht die Möglichkeit, Grundlagenfächer aus anderen Fachrichtungen entsprechend den persönlichen Neigungen zu wählen. Hierzu zählen beispielsweise Betriebswirtschaftslehre, Recht, Philosophie oder auch Fremdsprachen (Englisch, Chinesisch, Spanisch, etc.). - Ich bin mir unsicher, ob Informations- und Kommunikationstechnik der richtige Studiengang für mich ist. Kann ich eventuell nach einem Jahr auch noch in ein anderes Studienfach wechseln?
Ja, grundsätzlich ist ein Wechsel in einen anderen fachlich verwandten Studiengang möglich. Fächer aus Informations- und Kommunikationstechnik, die im neu gewählten Studiengang ebenfalls Pflicht sind oder als Wahlmöglichkeit angeboten werden, können dabei angerechnet werden. Die Möglichkeit zur Anrechnung kann beispielsweise auf Grundlagenfächer wie Mathematik, Algorithmik oder Digitaltechnik zutreffen.
Der Bachelor-Studiengang
- Wie lange dauert das Bachelor-Studium Informations- und Kommunikationstechnik?
Das Bachelor-Studium Informations- und Kommunikationstechnik dauert drei Jahre, die sich in sechs Semester aufteilen. Die genaue Aufteilung der Fächer auf die Semester und die abzulegenden Prüfungen beschreibt der Studienführer Informations- und Kommunikationstechnik, der ebenfalls auf diesen Internetseiten einsehbar ist. - Welchen Abschluss bekomme ich am Ende des Studiums?
Erfolgreiche Absolventen des Bachelor-Studiengangs Informations- und Kommunikationstechnik bekommen den akademischen Grad Bachelor of Science, abgekürzt B.Sc., verliehen. - Welche Möglichkeiten zum weiteren Studium bieten sich mir nach dem Bachelorabschluss in Informations- und Kommunikationstechnik?
Nach dem Bachelor in Informations- und Kommunikationstechnik kann man unmittelbar in den Master-Studiengang Informations- und Kommunikationstechnik wechseln. Auch ein Wechsel in einen Master-Studiengang der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik oder der Informatik ist prinzipiell möglich, ebenso ein Aufbaustudium in Betriebswirtschaft. Ein Master-Studium eröffnet insbesondere die Perspektive auf attraktive technische Führungspositionen im Verlauf des späteren Berufslebens. - Kann man mit einem Bachelorabschluss in Informations- und Kommunikationstechnik später auch promovieren?
Mit einem Bachelorabschluss in Informations- und Kommunikationstechnik kann man in der Regel nicht unmittelbar zur Promotion zugelassen werden. Dazu ist zunächst der Abschluss eines weiterqualifizierenden zweijährigen Master-Studiums nötig. Besonders bei Interesse an einer späteren Tätigkeit in Forschung und Entwicklung kann ein Master-Studium in Informations- und Kommunikationstechnik auch gezielt zur Vorbereitung auf eine anschließende Promotion genutzt werden. - Ist der Bachelorabschluss Informations- und Kommunikationstechnik bei den Arbeitgebern in der Industrie oder dem öffentlichen Dienst anerkannt?
Die Arbeitgeber äußern sich zunehmend positiv zur Einführung der gestuften Ausbildungsgänge Bachelor und Master. Nach der Abschaffung der Diplom-Studiengänge haben sich viele Arbeitgeber rasch auf die neuen Abschlüsse einstellt. - Worin unterscheidet sich das Bachelor-Studium Informations- und Kommunikationstechnik an der Universität Erlangen vom Bachelor-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik an der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg?
Der Studiengang Informations- und Kommunikationstechnik an der Universität Erlangen führt auf der Basis der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) nach sechs Semestern zum Abschluss Bachelor of Science. Er vermittelt fundierte Grundlagen in allen für die Informations- und Kommunikationstechnik relevanten Fächern der Mathematik, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Informatik. Der Schwerpunkt liegt auf dem sicheren Verständnis der theoretischen Grundlagen und ihren beispielhaften Anwendungen in der Praxis. Eine berufspraktische Tätigkeit von acht Wochen ergänzt das Studium.
Der Bachelor-Studiengang der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg führt auf der Basis der Fachhochschulreife nach sieben Semestern zum Abschluss Bachelor of Engineering. Er vermittelt fachspezifische Grundlagen der Elektrotechnik und Informationstechnik und legt großen Wert auf den Praxisbezug der Ausbildung, was sich beispielsweise in einem gesondert zu absolvierenden praktischen Semester widerspiegelt.
Der Master-Studiengang
- Gibt es auch einen Master-Studiengang Informations- und Kommunikationstechnik?
Ja, für diesen kann man sich mit einem Bachelorabschluss Informations- und Kommunikationstechnik oder einem vergleichbaren Abschluss eines anderen Studiengangs (z.B. EEI oder Informatik) bewerben. - Wie lange dauert das Master-Studium Informations- und Kommunikationstechnik?
Das Master-Studium Informations- und Kommunikationstechnik dauert zwei Jahre, die sich in vier Semester aufteilen. - Welchen Abschluss bekomme ich am Ende des Studiums?
Erfolgreiche Absolventen des Master-Studiengangs Informations- und Kommunikationstechnik bekommen den akademischen Grad Master of Science, abgekürzt M.Sc., verliehen. - Das Masterstudiengang heißt „ICT“ (Information and Communication Technology). Ist das ein rein englischsprachiger Masterstudiengang?
Nein! Natürlich ist Englisch aus der akademischen Welt heute nicht mehr wegzudenken. Englischkenntnisse werden daher in jedem Masterstudiengang gefordert – die Fachliteratur ist zu einem sehr großen Teil in dieser Sprache verfasst. Man kann an der FAU daher sogar einen Teil der Kurse (oder, wer will, sogar das ganze Studium) auf Englisch hören. Aber ein (wesentlich umfangreicherer) Vorlesungsteil wird dennoch auf Deutsch angeboten. Wer sich informieren will, der schmökert einfach ein bisschen in unserem Studienführer!